45 Minuten guten Handball zu spielen reicht nun mal gegen so ein starkes Team wie das aus Bramfeld einfach nicht aus. Diese Erkenntnis konnten die 2. Herren am vergangenen Samstag nach dem 20:20 mit in die Kabine nehmen. Mit hängenden Schultern trotteten die Spieler von Paule (Dirk) Störtenbecker nach dieser unnötigen Punkteteilung in die Kabine. Nur eine Schulter hing leider noch etwas schiefer als die von allen anderen. Denn auch diesmal schlug das Verletzungspech wieder zu und das nicht zu knapp. Nachdem Marcel im letzten Punktspiel nach 15 Minuten mit einer starken Bänderdehnung vom Feld musste, hat es nun Jens getroffen. Die Diagnose der Oberärztin lautete leider 3-facher Sehnenriss in der Schulter. Dies bedeutet nicht nur, dass uns mit Jens in den kommenden zwei Monaten wohl der wichtigste Spieler fehlt, sondern auch, dass Birgit nun ständig um die Innenarchitektur ihrer Wohnung fürchten muss. In einem gestrigen Telefonat lies Jens verlauten, dass er – gefesselt in einem »Schulterkorsett« – nun sechs Wochen absolutes Sportverbot hat und nach zwei bis drei Monaten wohl so langsam wieder Wettkampfsport betreiben könnte. Wir wünschen Jens an dieser Stelle alles, alles Gute und eine reibungslose, schnelle Genesung! (Und den Stormarner Unternehmen sei gesagt: Versucht es erst gar nicht – Jens hat Euch trotzdem im Auge!)

Auch Jörg, unseren Torhüter, zwickt es momentan im Rücken, so dass uns nach der Verletzung von Bruder Ingo derzeit gar kein »Schepers« mehr zur Verfügung steht. Auch Jörg wünschen wir an dieser Stelle gute Genesung. Kleiner Tipp an dieser Stelle: Mach es doch einfach so wie Volker neuerdings. Spiel in deiner Freizeit zur Entspannung Golf und mach Urlaub in Wellness- und Beauty-Hotels …

Und nun zum Spielverlauf. Wir wussten, dass Bramfeld über eine sehr starke Mannschaft mit einem guten, groß gewachsenen Rückraum sowie Kreisläufer verfügt. Körperlich waren die Bramfelder uns schon mal überlegen, das sah man schnell. Doch wir begannen wirklich engagiert, es wurde konzentriert gearbeitet in der Abwehr, der große Bramfelder Kreisläufer wurde auch gut in Schach gehalten, und die schnelle zweite Welle funktionierte diesmal prima. Gerade Jens, Heiko und Rasmus zeigten in dieser Phase eine super Leistung. Nach 17 Minuten stand es 6:2 für uns, erst in der 20. Minute konnte Bramfeld seinen dritten Treffer erzielen – ein Zeichen für eine wirklich ordentliche Abwehrarbeit. Bramfeld spielte in den letzten Minuten der ersten Halbzeit dann etwas konzentrierter und konnte noch bis auf ein Tor herankommen. So ging es mit einem knappen 9:8-Vorsprung für uns in die Halbzeit.

In der zweiten Hälfte ging es dann stets hin und her, keine Mannschaft konnte sich vorerst so richtig absetzen. Ab der 45. Minute mussten wir dann aufgrund der Verletzung ohne Jens weiterspielen und man merkte, dass mit Jens auch so etwas wie Spielkultur bzw. Cleverness vom Feld ging. Es kam, wie es kommen musste. Nachdem Lars zwar in der 57. Minute noch zum 20:17 erhöhen konnte, taten wir nun alles, um den eigentlich sicheren und wirklich verdienten Sieg noch zu verspielen. Innerhalb von zwei Minuten warfen wir völlig unnötig drei Mal überhastet in Richtung Tor und Bramfeld erzielte in diesen zwei Minuten noch drei Treffer. So stand es in der 60. Minute dann plötzlich 20:20, Bramfeld war im Angriff und erhielt zu guter Letzt auch noch einen Siebenmeter. Die Spielzeit war bereits abgelaufen und auf Volker lag gewissermaßen so etwas wie Verantwortung. Nachdem der Bramfelder 7m-Schütze bereits zwei Mal in die linke untere Ecke geworfen hatte, spekulierte Volker nun auf die rechte Ecke. Volker legte sich also in die besagte Ecke, der Bramfelder Schütze warf wie angedacht und es blieb so wenigstens beim 20:20 Unentschieden.

Am kommenden Samstag geht es nun nach Wilhelmsburg zum direkten Tabellennachbarn. Laut Bramfelder Prognosen wird dies wohl nicht unbedingt ein Spiel, bei dem es ruhig und gemütlich-fair zur Sache gehen wird. Wir gehen die Sache jedoch ganz gelassen an und versuchen, mit dem zur Zeit noch gesunden »Rest« ein halbwegs ordentliches Spiel abzuliefern.

Für den ATSV trafen: Jens und Rasmus (je 6), Heiko (4), Joscha (2), Brocky und Lars (je 1).

Lars Kiesbye