2. Herren eiskalt abserviert
Es ist eine Frechheit wie der Hamburger Senat mit den Freizeitsportlern umgeht. Nicht zum ersten Mal ist am Wochenende eine Halle komplett ungeheizt gewesen und ausgerechnet wir mussten dort dann auch noch spielen. Der Steinhauerdamm hatte am Sonntag etwa 12 Grad. Das ist zwar nur geschätzt – aber sicherlich nicht über– bzw. untertrieben.
Den Schiedsrichtern war es auch etwas zu kalt. Sie pfiffen daher kurzerhand in schwarzer Funktionsjacke (mit Flieseinsatz). Und wir mussten bei einem Kärtchen eben solange warten, bis der Reißverschluss geöffnet und wieder geschlossen war.
Zunächst mussten wir aber auf den Anpfiff warten, denn wie es sich für ein standesgemäßes Champions League-Spiel gehört, kann es natürlich nicht ohne Anzeigetafel, Uhr und Zeitnehmer abgepfiffen werden. Irgendwie wurde das alles nach und nach besorgt und dann folgte noch eine Prozedur, die ich zuletzt in der B-Jugend und einige vielleicht auf einer Polizeiwache miterlebt haben – die Gesichtskontrolle. Namen wurden aufgerufen und mussten mit dem Ausweis verglichen werden. Bei zwei unserer Pässe war dann auch noch irgendetwas nicht in Ordnung und die Spieler mussten unterschreiben. Erstaunlicherweise kamen alle durch die Kontrolle. Auch unsere illegalen mazedonischen Nationalspieler, die ohne Deutschkenntnisse unter den Namen Hans Müller mit anderen Trikots und klaffenden Schusswunden aufliefen und sogar Heiko, den wir spaßeshalber als Glatzen-Peer eingetragen haben, durfte mitmachen. Er musste allerdings vorher auch noch sein Führungszeugnis, die Mofazulassung und den Mitgliedsausweis der Videothek vorzeigen.
Aber das angesetzte Gespann Bernegg/Mohr (….waren die das auch?) machten ihr Vorgehen transparent und begründeten den verspäteten Anpfiff ordnungsgemäß in einer 5-minütigen Ansprache vor den Teams an der Mittellinie. In der folgenden Spielzeit gab es dann immer wieder kurze Gespräche zwischen uns und den Eilbekern – …“Was haben die bitte eben gepfiffen? Und warum eigentlich?“…da fehlte etwas Transparenz, betraf aber immerhin beide Teams.
Zum Spiel:
Wenn andere Teams besser sind und gewinnen, ist es ärgerlich aber ok. TH Eilbeck war am Sonntag so eine Truppe. Und da irgendwie die meisten von uns auch noch einen gebrauchten Tag erwischt hatten, wurde es am Ende dann doch recht deutlich. Leider. Denn den Einstand von Kai Stolze als Trainer (Gegen Großsshansdorf war er ja nur Vertretung) hatten wir uns eigentlich anders vorgestellt. Eine geschlossene Teamleistung war es nur insofern, dass es keine war. Auf Kais Statistik waren dann auch eine Menge technischer Fehler und Fehlwürfe ablesbar. Einzig Mirko konnte mit 10 Treffern überzeugen. Flo konnte 6 schöne Treffer verbuchen (auch durch Einlaufen). Jörg hielt einige Konter und 7-Meter. Marc absolvierte nach mehreren Jahren mal wieder ein Spiel. Sonderlich viel Spaß kam aber wohl bei keinem auf.
Einzig 5 Minuten vor Ende waren wir auf 5 Treffer rangekommen und sahen eine kleine Chance, vielleicht doch noch einen Punkt mitzunehmen. So etwas ist ja durchaus machbar. Durch überhastete Anspiele und Torwürfe schafften wir es dann aber, den Eilbekern 5 Tore in 2 Minuten (!) zu ermöglichen.
Nach dem Hinspiel-Remis hatten wir uns eigentlich gute Chancen auf zwei Punkte ausgerechnet. TH Eilbeck war bisher mit uns punktgleich in der Tabellenmitte. Ein Sieg hätte uns etwas Luft nach unten verschafft. Damals waren einige von uns auch nicht dabei. Bei den Eilbekern war das aber offenbar auch der Fall.
Naja, Kopf hoch und weitermachen.
Und: THB hat gegen den Walddörfer SV verloren. Es wird damit enger unten.
Endstand war wohl 37:27
Tore:
Mirko (10), Flo (6), Marc (4), Michi (3), Heiko (2), Jens und Christian (je 1).
—
Michael Degenhard