2. Herren: Endlich mal wieder ein Sieg im Lokalderby
Das war das Derby. Die zwei Punkte haben wir ganz entspannt an der Sieker Landstraße entgegengenommen und an den heimischen Gabentisch getragen. Entspannt jedenfalls für unsere Verhältnisse – fiel das entscheidende Tor doch nicht erst in der letzten, sondern bereits 5 Sekunden vor dem Ende der Partie. Matchwinner war einmal mehr Mirko, der das Spielgerät trocken in den Großhansdorfer Winkel warf. Abpfiff. Duschen. Fertig.
Und das passierte davor:
Nach den psychologischen Spielereien im Vorfeld (es wurde über Vorberichte Druck aufgebaut, andere behaupteten Krankheiten), war um 18.30 Uhr endlich Anpfiff – und beide Mannschaften begannen den Sonntagabend äußerst nervös. Erst nach 5:43 Minuten fiel das erste Tor. Ein verwandelter 7-Meter für uns.
Auf der Bank drängten sich 14 Mann. Alle heiß, motiviert von der Rotznase bis in dem großen Zeh und bereit den Großhansdorfern eine Niederlage beizubringen. Neben der Bank: Kai Stolze . Kai übernahm in den vergangenen beiden Wochen freundlicherweise das Training und die Spielbetreuung, da Ingolf verhindert war. Da sich aber mal wieder nur wenige zum Training einfanden, presste er seine Strategie in eine kompakte Ansprache auf dem Taktikbrett. Und er forderte unmissverständlich zwei Punkte.
Die Großhansdorfer mussten ihrerseits auf zwei recht torgefährliche Rückraumshooter verzichten. Dennoch entwickelte sich ein munteres und intensives Spiel, das – und das ist bei den Derbys glücklicherweise mittlerweile normal – zu keiner Zeit unfair zu werden drohte (am Ende waren es nur 3 Zeistrafen für die Waldgemeinde und zwei für uns Schlossstädter). Druckvolles Spiel des SVG-Rückraums konnten wir durch offene Deckung der Außen meist unterbinden. Trotzdem kamen die Großhansdorfer immer wieder zu (relativ leichten) Toren über die Mitte. Über ein 3:3 in der 9 Minute, konnten wir uns aber auf 4:8 in der 16. Minuten absetzen.
Dazwischen komplettierte sich dann auch das Schiedsrichtergespann. Der zweite Mann kam nämlich erst nach etwa 10 Minuten und wechselte sich per Timeout selbst ein. Kuriose Aktion, die eigentlich noch niemand von uns vorher schon einmal erlebt hatte.
Danach haben wir aber wieder überdreht und zu schnell versucht den Vorsprung auszubauen. Das misslang. 5 Minuten später stand es wieder 8:8. Zur Halbzeit war es dann wenigstens wieder ein Tor Vorsprung, 11:12. In der Kabine bemängelte der Trainer die total überhasteten Abschlüsse bei eigentlich recht sicherer Führung. Daran, dass man das Spiel jedoch aus der Hand geben könnte und die zwei Punkte in Großhansdorf lassen könnte, dachte in dem Moment keiner. Wir waren uns recht sicher, dass wir das Duell für uns entscheiden werden.
Mittlerweile war auch die Tribüne für ein Spiel in dieser Liga ganz ordentlich mit Krachmachern gefüllt. Es wurde laut. Sehr laut, da in der Turnhalle schon 5 gröhlende Fans wie 100 klingen. Es klang daher auch eher wie 1000. Und die vermissten offenbar eine Linie bei den Unparteiischen, da jetzt nahezu jeder Pfiff lautstark kommentiert wurde. Von beiden Seiten.
Wir machten einfach weiter. Über 13:15 konnten wir uns auf 15:20 in der 47. Minute absetzen. Wir dachten mal wieder: das sollte reichen. Denkste. Ratzfatz ging es über 19:21 (52.) auf 21:21 (53.) und das Spiel war wieder offen. Schlimmer noch: In der 55. Minute lagen wir mit 23:21 zurück. In der 58. noch mit 23:22. Ein verwandelter 7-Meter von Jens ließ uns wieder hoffen. Großhansdorf im Ballbesitz und nach dem Foul einer weniger. Jörg hält. Noch 47 Sekunden. Trainer-Kai nimmt das Time-Out und sagt an, was zu tun ist. Druck von rechts+Durchspielen=Überzahl auf Linksaußen. Moritz soll dann abschließen. Die Ansage wurde dann konsequent nicht umgesetzt und Mirko macht das Ding. 23:24 für uns. Frohes Fest.
Mirko (7/3), Heiko (4), Jens (4/3), Moritz (3), Jan (3), Michi (2), Andrew (1), Christian, Thore, Martin, Flo, Lars. Auf der Tribüne die Verletzten Kai und Denys. Im Tor hat Jörg formidabel durchgespielt, Paddy war auch dabei
Kai Stolze souverän auf der Bank. Er machte nur einen Fehler und vergaß Michi einzutragen. Gab Gelb. Macht eine Kiste.
Stimmen nach dem Spiel
Denys Eckert (verletzt):„Ich habe fast einen Herzkasper auf der Tribüne bekommen – das nächste Mal sitz ich wieder auf der Bank“.
Kai Stolze: „Gratulation zum Sieg. Aber es gibt da noch eine Menge zu tun.“
Michi: „War doch locker.“
Jens: „Ich habe auf Unentschieden gespielt – und ihr?“
Christian Hinsenkamp (Trainer SVG): „War ja ein friedliches Spiel, ohne unfaire Sachen. Schade, ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen, obwohl wir es ja in der Hand hatten. Bis zum Rückspiel!“
Michael Degenhard