Unsere Senioren haben zum dritten Mal in Folge das Finale des Oldie-Pokals erreicht. Im Halbfinale setzte sich der Titelverteidiger mit 28:19 (11:10) gegen die HG Hamburg-Barmbek durch. Das Finale findet im Rahmen des Final Five des Hamburger Handball-Verbands am Sonntag, den 4. Mai statt. Der Ort steht noch nicht fest. Der Gegner wird am 3. April im zweiten Halbfinale zwischen dem Vorjahresfinalisten TSV Ellerbek und HTS/BW96 Handball ausgespielt.
2. Herren – Hamburger SV 2
Sie rollten über die Kreuzung am Ring 3. Dieses Mal kamen sie jedoch aus Bergstedt. Ekki, Lars und Michi saßen im Auto. DIe vollen Bierflaschen klöterten im Kofferraum. Angespannte Stille. Ekki eröffnete das Gespräch: „Was machen wir hier eigentlich? Ich habe gerade so ein ein Déjà-vu.“
Auch die anderen hatten dieses Gefühl. Aber natürlich wussten alle, was sie hier machen. Die Frage war lediglich rhetorischer Natur. Jeder wusste, was Sache war. Sie fahren wieder zur Turnhalle am Höhnkoppelort. In die Arena, in der sie in der Vorwoche eine wahrscheinlich (nicht einmal zu hohe) Niederlage dahinraffte. Es soll ja psychologisch hilfreich und wichtig sein, wieder auf Fahrrad oder Pferd zu steigen, nachdem man hinutergefallen ist. Wahrscheinlich wusste das schon jemand bei der Ansetzung und ließ und daher an zwei Wochenenenden hintereinander in die gleiche Halle fahren. Nicht Bramfeld (wie kamen die in ihrem Bericht eigentlich zu der Erkenntnis, dass wir als kleiner Aufsteiger hoch einzuschätzen seien?), dafür wartete am Sonntag aber der Hamburger SV.
Aber es gab behutsame Veränderungen. Michi fuhr das Auto. Es war ein anderes. Jemand anderes hatte Bier mit und es wurde die rechte Kabine genommen.
Beim Warmmachen ging die ganze Scheiße dann wieder los. Rage Against the Machine und andere Stromgitarrenmusik mit Doublebase-Unterstützung nervten. Gerade wegen der Lautstärke. Und da drüben machten sich 15 Spieler und zahllose Betreuer warm. Bei blau waren Jan krank und Jens im Urlaub. Andere kamen nicht. Neun Spieler. Wir galoppierten uns locker ein. Einer fragte: „Sind wir eigentlich drei Ligen auf einmal aufgestiegen? Die machen hier einen Aufstand, als spielen sie in der Bundesliga.“ Ein paar HSV-Ultras waren auch da. Aber Eindruck hinterlässt so ein Theater bei uns ja schon seit Jahren nicht mehr.
Zum Spiel: Zur Halbzeit stand es 10:10 und wir merkten, dass die eigentlich überhaut nicht besser als wir waren. Nach den Ergebnissen des HSV hatten einige schon wieder etwas Bedenken. Mehrere weibliche Psychologen und ein stemmiger Motivator, der im HSV-BLock aufmischte, waren daher mitgereist und saßen auf der Tribüne. Doch die Unterstützung wurde nicht benötigt. Beide Mannschaften entwickelten jedoch eine erstaunliche Fehlerquote. Jede der Mannschaften führte mal und das Remis ging in Ordnung. Bei uns war der Wille zu spüren, möglichst lange dagegen zu halten. Auch in der zweiten Halbzeit ließen wir den HSV nie so richtig weit weg. Bis zur 50. Minute. Da war der Bann dann wohl gebrochen und wir stehend k.o. – die meisten hatten bis dahin durchgespielt. Der HSV hatte inzwischen auf eine offene 4:2-Deckung umgestellt, die uns Mirko und Heiko aus dem Rückraum nahm. Die anderen waren nicht mehr in der Lage etwas zu machen. Ganz stark war in dieser Phase jedoch Lars (musste mangels Alternativen im Rückraum ran ), der reihenweise Unterhandwürfe im Tor versenken konnte. Der Gegenspieler hatte es bis zum Spielende nicht verstanden, dass er gegen einen Linkshänder spielte. Generell muss man leider sagen, dass der HSV menschlich in etwa den Abstand zum Intellekt der Bramfelder haben dürfte, den das Ergebnis dieser noch ausstehenden Paarung offenbaren sollte. Besonders einige verbale Ausrutscher des Trainers fielen da auf, waren aber natürlich nach dem Spiel vergessen.
So wurden es dann letztlich vier Tore. Also 21:17 für den HSV. Das geht in Ordnung. Bei uns war nicht mehr drin an diesem Sonntag. Mal gucken, wie es im Rückspiel aussieht. Mal gucken, wer dann von uns kann.
Aber wieder einmal hat sich das asiatische Orakel nicht mit Ruhm bekleckert. Der sagte wieder in der Nacht davor: „Die werden euch aus dem Rückraum abschießen.“ Aber nix war. Die paar Würfe waren nun wirklich kein Abschießen und das Gewechsel hatten wir zeitweise auch ganz gut unter Kontrolle. Abwehrleistung ging jedenfalls in Ordnung. Die Keeper hielten auch ganz ordentlich. NIemand ließ den Kopf hängen. Nach dem Spiel waren niemand großartig traurig. Das Spiel hat gezeigt, dass wir uns als Aufsteiger nicht nur Abschlachten lassen werden.
Trotzdem, wenn ihr den Asiaten trefft: Glaubt ihm kein Wort! Meidet ihn! Geht ihm aus dem Weg oder klatscht ihm eine!
Nach drei Auswärtsspielen haben wir 2:4 Punkte.
Jetzt kommen auch mal Heimspiele. Das nächste am 23.10.2011, 18.30 gegen die bisher noch sieglose Vertretung der HGN. Dann am 29.10.2011, 19.45 Uhr, in der Heimgartenhalle gegen den bisher ungeschlagenen THB.
Dann haben wir die dicken Brocken wohl erstmal weg.
Es spielten:
Tor: Paddy und Jörg (zusammen 3 7-m gehalten)
Feld: Ecky(1); Heiko(3/2), Flo; Mirko (2); Mide(1); Lars (6); Tobi(4), Jens Ole
Zeitstrafen: HSV – 3 / ATSV – 2 (Michi 17.; Heiko 22.)
(zum Korrekturlesen blieb keine Zeit)
Michael Degenhard