Ahrensburgerinnen im Pokalfinale / HHV-Pokalhalbfinale: 1. Damen – Halstenbeker TS 21:16
Henrik Bagdassarian
Die Oberliga-Handballfrauen besiegen den unterklassigen Halstenbeker TS mit 21:16. Der Endspielgegner steht noch nicht fest.
Ahrensburg.
"Hin-set-zen, hin-set-zen." Die Forderung der Fans direkt nach dem
Schlusspfiff war lautstark und eindeutig. Die Handballerinnen des
Ahrensburger TSV spielten mit. Eine kurze einstudierte Choreographie – dann
sprangen beide Seiten auf und bejubelten den Einzug in das Endspiel des
Hamburger Pokalwettbewerbs. Mit 21:16 (9:9) gewannen die Stormarnerinnen als
Titelverteidiger ihr Halbfinalspiel gegen die Halstenbeker TS
(Hamburg-Liga). "Fünf Tore Vorsprung, damit hätte ich nicht gerechnet.
Aber wenn hinten die Abwehr funktioniert, läuft auch unser Tempospiel nach
vorne", sagte Janicke Bielfeld. Die Außenspielerin war mit sieben Toren
erfolgreichste Werferin ihrer Mannschaft.
Lange Zeit war es ein enges Spiel. Mitte der ersten Halbzeit erzielte Bielfeld
mit einem schönen Sprungwurf die 7:5-Führung. Die Halstenbekerinnen zeigten
sich unbeeindruckt und zogen ihrerseits auf zwei Treffer davon. "In
dieser Phase haben wir vier Gegentore hintereinander bekommen. Wir waren
einfach unkonzentriert und haben zu lässig gedeckt", sagte
Trainerin Kathrin Herzberg.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff verwandelte Carolin Fischer einen Siebenmeter zum
9:9 Pausenstand. Kim Schmidhuber hätte ihr Team noch in Führung bringen
können, scheiterte aber bei einem schnellen Konter an Halstenbeks
Torhüterin. Herzberg: "Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Keiner
Mannschaft ist es gelungen mit mehr als zwei Toren in Führung zu gehen."
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Erfreulich sei die physische Präsenz ihrer Mannschaft auf dem Spielfeld,
weniger gut die mangelnde die Chancenverwertung, so die Trainerin. In der
zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer ein körperbetontes Spiel, bei dem
insbesondere die Halstenbekerinnen für Herzbergs Geschmack etwas zu weit
gingen. In der 38. Minute platzte ihr der Kragen: "Das war jetzt das
fünfte Mal hintereinander, immer diese kleinen, versteckten Fouls",
schimpfte die aufgebrachte Trainerin nach einer erneuten Attacke von
Gästespielerin Vanessa Hellwig an Carolin Fischer. Damit handelte sich
Herzberg eine Verwarnung durch das Schiedsrichtergespann ein.
Mitte der zweiten Halbzeit schlug die Stunde von Janicke Bielfeld. Mit einem
gefühlvollen Heber brachte sie ihre Mannschaft mit 15:13 in Führung. Nach
einem weiteren Treffer zum 16:13 fing sie einen weiten Abwurf von Torfrau
Lena Teufel und verwandelte den schnellen Konter zum 17:13. Wenige Minuten
später gelang ihr in Unterzahl spielend der gleiche Spielzug noch einmal zum
vorentscheidenden 19:15. "Das Zusammenspiel mit Lena hat hervorragend
geklappt. Wir haben verdient gewonnen und wollen jetzt auch unseren Titel
verteidigen", sagte die Ahrensburgerin.
Beim Stand von 20:15 wehrte Teufel einen Siebenmeter ab, im Gegenzug erzielte
Carolin Fischer den Treffer zum 21:16-Endstand. "Mit dem Ergebnis und
der kämpferischen Leistung bin ich sehr zufrieden. Uns allen war klar, dass
es kein Spaziergang wird", sagte die Trainerin, die zum Saisonende den
Verein verlassen wird. Aber noch ist sie mit Herz und Seele bei ihrem Team: "Wir
waren fitter als der Gegner, ich habe wenig gewechselt und nur acht
Feldspielerinnen eingesetzt. Meine Mädchen merken: wenn sie kämpfen, dann
läuft es, und wenn sie eine gute Abwehr spielen, dann gewinnen sie auch."
Das zweite Halbfinale zwischen dem Altrahlstedter MTV und TSV Ellerbek fand
gestern Abend statt. Das Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Das Endspiel wird am 1. Mai in der Halle Langenfort in Barmbek ausgetragen.
Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Carolin
Fischer (6/4), Nadine Grunwald, Lena David, Jessica Fraatz (je 2), Mayra
Erdbrügger, Melanie Schlüter (je 1)
Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Stormarn, vom 04.04.2012