Zwei Sekunden vor Schluss gelingt TSV Wattenbek das 23:23

Ahrensburg. Melanie Schlüter hätte für die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV die Matchwinnerin werden können. Die Außenspielerin tauchte 15 Sekunden vor Ende des Heimspiels gegen den TSV Wattenbek völlig frei vor der gegnerischen Torhüterin auf, vergab jedoch die Chance zur 24:22-Führung. Noch zwei Sekunden waren zu spielen, als sich die fünffache Torschützin Bianca Schuster auf der Gegenseite ein überflüssiges Foul leistete. Der Gegner verwandelte den fälligen Siebenmeter.

Großer Jubel folgte bei den Gästen über das 23:23 (12:12), während man insbesondere Schlüter die Enttäuschung ansah. Die 33-Jährige hatte vor allem in der zweiten Halbzeit der packenden Oberligapartie eine starke Leistung gezeigt, Verantwortung übernommen, drei Treffer erzielt und in der Schlussminute mit einem feinen Pass ihre Mitspielerin Nadine Grunwald (fünf Tore) glänzend in Szene gesetzt. Die Kreisläuferin traf zum 23:22 – doch das reichte nicht.

„Diesen Punkt haben wir völlig sinnlos verschenkt“, sagte Kathrin Herzberg verärgert. Die Trainerin kritisierte die Torausbeute ihrer Mannschaft. Der Tabellendritte bestimmte die erste Hälfte mit schnellem Spiel und guten Kombinationen. Nach der Pause verloren die Gastgeberinnen aber zunächst ihre Linie, gerieten wegen einer Vielzahl technischer Fehler sogar mit drei Toren ins Hintertreffen, ehe sie sich trotz einiger zweifelhafter Zeitstrafen gegen die Ahrensburgerinnen wieder herankämpften. Heute (20.15 Uhr, Dratelnstraße) treten die ATSV-Frauen im Achtelfinale des Hamburger Pokalwettbewerbs bei der SG Wilhelmsburg (Hamburg-Liga) an.

Ahrensburgs ehemaliger Trainer Thies Nowacki, der kurz vor Saisonbeginn zurückgetreten war, betreut ab sofort die weibliche A-Jugend der SG Hamburg-Nord (Regionalliga).

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten:
Maren Franke, Ilka Bernhardt (je 3), Julia Nikoleit (2), Lena David, Carolin Fischer (je 1).
(tih)

Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Stormarn, vom 18.01.2011