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Auch die eigene Schwester wird nicht geschont / 1. Damen – Bramfelder SV 26:24

Handball Oberliga

Auch die eigene Schwester wird nicht geschont

Für den sportlichen Erfolg tut Handballspielerin Kirsten Vester sogar ihrer Schwester Silke weh.

Ahrensburg.
In der 51. Spielminute fasste die Abwehrexpertin des Ahrensburger TSV der zwei
Jahre jüngeren Gegenspielerin in Reihen des Bramfelder SV beherzt in den
Wurfarm, so dass diese kein Tor erzielen konnte und nahm damit sogar ihre
zweite Zwei-Minuten-Strafe in Kauf.

Die gute Deckungsarbeit von Kirsten Vester und ihren Mitspielerinnen war der
Grundstein zum überraschenden 26:24 (13:9)-Erfolg gegen einen der
Topfavoriten auf den Gewinn des Meistertitels in der Oberliga Hamburg.

Ahrensburgs Deckungsspezialistin ist mit 27 Jahren die älteste der drei
Töchter von Karin und Michael Vester, die das Spiel in der Heimgartenhalle
von der Tribüne aus verfolgten. Neben Rückraumakteurin Kirsten und
Linksaußen Silke spielt auch Birte Vester (21) Handball, bei der SG
Hochdonn/Süderhastedt/Burg (Kreisoberliga). Das handballbegeisterte Trio
wird noch ergänzt von Bruder Malte (23), der natürlich in derselben Sportart
für den TSV Altenholz aufläuft.

Kirsten und Silke hatten in ihrer Jugend mit Leichtathletik begonnen, ehe sie
ein Jugendtrainer in ihrem Heimatort Burg (Dithmarschen) zum Handball
brachte. Während Silke von ihrer Statur her sofort wieder in die
Leichtathletik zurückkehren könnte, ist Kirsten aus dem Ahrensburger Team
nicht mehr wegzudenken. Sie teilt aber nicht nur aus, sondern steckt
Rückschläge wie eine Jochbeinprellung fünf Tage zuvor locker weg. Gespannt
schaut sich die Lehramtsstudentin, die unter der Woche täglich zur
Universität nach Lüneburg fährt, auch Spiele der dritten Männer-Mannschaft
(dritte Hamburger Liga) an, da dort ihr Freund Christian Mertgen spielt, mit
dem sie zusammen in Ahrensburg wohnt.

"Kirsten, Simona Stahl und Nadine Grunwald warfen sich in der Abwehr in
jede Lücke, um diese zu schließen. Hut ab vor dieser Leistung",
lobte Trainer Thies Nowacki. Zudem überzeugte Torfrau Lisa Schier, der 21
Paraden gelangen.

Zumindest einen kleinen familieninternen Sieg trug Silke Vester am Ende dann
doch davon: Mit ihrem Treffer zum 21:25-Zwischenstand (55. Minute) gelang
ihr im Gegensatz zu Kirsten immerhin ein Torerfolg.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Marion Nommensen
(7/3), Nadine Grunwald (5), Alexandra Gärtner (4/1), Simona Stahl (4),
Janicke Bielfeldt, Katja Schomburg und Bettine Bechthold (je 2).
(tih)

Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Stormarn, vom 18.11.2009

Markus Fraikin

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