HG Hamburg-Barmbek – 1. Herren 23:31 (11:16)
»Jetzt spielen sie bestimmt einen Kempa, so arrogant wie sie sind!« So hörten wir es aus der Barmbeker Mannschaft drei Minuten vor Schluss nach einem von uns genommenen Team-Time-Out. Wir versuchten es tatsächlich und scheiterten kläglich, aber damit können wir leben. Denn zuvor hatten wir uns vor großer Kulisse und fast der gesamten Oberligaprominenz mit einer vor allen in der Abwehr bärenstarken Leistung einen unerwartet hohen, aber auch in dieser Höhe verdienten Sieg erarbeitet. So konnten wir nun sogar den (bei Punktgleichheit entscheidenden) direkten Vergleich gegen Barmbek noch für uns entscheiden und der HGHB die erste Heimniederlage dieser Saison beifügen. Gleichzeitig war es der erste Sieg gegen Barmbek seit September 2000 und unser deutlichster Erfolg gegen das Team überhaupt.
Während wir bei der 21:26-Heimniederlage zu Beginn der Saison noch von den Barmbeker Außen, die zusammen 13 Treffer erzielten, geradezu abgeschossen wurden, hatten wir die Flügelspieler diesmal einigermaßen im Griff und ließen von ihnen »nur« acht Feldtore zu. Unsere alte Flügelzange griff hingegen wieder. Unsere beiden Außenspieler erzielten zusammen 15 Feldtore, und das, obwohl wir fast vollständig ohne erste Welle spielten. Auch Rückraumspieler Helge Otto hatten wir im Gegensatz zum Hinspiel fast durchgehend gut im Griff, so dass ihm nur drei Feldtreffer gelangen. Mehr waren es zwar auch nicht im Hinspiel, doch mit seinen 1:1-Aktionen hatte er im Oktober ein ums andere Mal unsere Abwehr auseinander gerissen und unter anderem dafür gesorgt, dass Jörg bereits nach 42 Minuten wegen seiner dritten Zweiminutenstrafe das Feld verlassen musste.
Selbst fünf Zweiminutenstrafen (gegenüber nur einer für Barmbek) brachten uns nicht aus dem Konzept. In Unterzahl standen wir besonders gut und erzielten sogar selbst mehrere Treffer.
Im Positionsangriff gelang uns zwar längst nicht alles, vor allem die Spielzüge wurden oftmals frühzeitig abgebrochen. Trotzdem schafften wir es immer wieder, einen Spieler frei zum Schuss zu bringen. Und wenn ein Zeitspiel drohte, fand sich immer jemand, der sich ein Herz fasste und aus eher unvorbereiteten Situationen den Ball im Tor unterbrachte. Hinzu kam die nötige Portion Glück. Barmbek traf allein fünf Mal unseren Innenpfosten, doch jedes Mal sprang der Ball wieder zurück ins Feld und entweder ins Seitenaus oder direkt in unsere Hände. So brachte die HGHB auch nur zwei ihrer fünf Siebenmeter im Tor unter.
In der ersten Halbzeit blieb es bis zum 9:9 in der 21. Minute spannend. Erst dann konnten wir uns das erste Mal absetzen und erzielten fünf Treffer in Folge. Mit 16:11 für uns ging’s in die Pause.
Nach dem Wechsel arbeiteten wir uns Tor um Tor weiter nach vorne, bis wir nach 45 Minuten mit zehn Treffern in Front lagen, drei Minuten später sogar mit elf. Damit war das Spiel entschieden. Zum Schluss gelang Barmbek noch ein wenig Ergebniskorrektur.
Wir hatten allen Grund zum feiern, konnten wir doch unsere Position an der Tabellenspitze festigen. Das taten wir dann auch ausgiebig und genossen ein leckeres Mahl in der Steak-Ranch in Wandsbek (ohne Pils und Brot).
Ein großer Dank gilt allen mitgereisten Fans, die uns großartig unterstützt haben. Wir hoffen, in zwei Wochen beim nächsten Auswärtsspitzenspiel in Sasel seid ihr alle wieder dabei!
Verlauf: 0:2, 2:4, 4:4, 9:9 (21. Minute), 9:14 (28.), 11:16 – 13:21, 14:24 (45.), 15:26, 18:29, 20:30, 22:30, 23:31.
Aufstellung (Tore/davon Siebenmeter): Torsten Wild, Kai Altrichter; Kai Stolze (9/1), Markus Fraikin (7), Marc Monich (6), Robert Heinrich (3), Henning Wollesen, Dirk Schimmler (je 2), Gerald Schuster (1), Norbert Schrader (1/1).
7m-Killer: Torsten (vier 7m, davon einen gehalten), Kai (2/2).