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HG Norderstedt – 1. Herren 18:32 (8:17)

Was für ein grandioser Kantersieg beim Meister! Und wer nun denkt, der frisch gebackene Regionalliga-Aufsteiger habe mit angezogener Handbremse gespielt, täuscht sich. Denn unser Gegner verlangte uns alles ab, konnte jedoch trotzdem nicht verhindern, dass wir den höchsten Auswärtssieg der gesamten Oberligasaison landeten und unseren ersten Erfolg in Norderstedt überhaupt sowie den nun mittlerweile bereits siebten Sieg in Serie feiern konnten.

Aus einer sicheren Abwehr heraus mit einem überragenden Flo im Tor als Rückhalt überzeugten wir spielerisch und kämpferisch auf ganzer Linie. Zwar wird Norderstedt die Niederlage durchaus verkraften, doch man merkte dem Team an, dass sie schmerzte. Trainer Michael „Hübi“ Hübner hatte jedenfalls vor der Partie angekündigt, er erwarte ein schönes Spiel für die Zuschauer, denn auch Norderstedt wolle noch einmal alles zeigen. Schön wurde die Begegnung dann wohl nur für unseren zahlreichen und lautstarken Anhang.

Erfreulich war auch, dass sich fast alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Lediglich Heiko Woltmann ging leer aus, doch der stand wohl ohnehin ein wenig neben sich und lieferte so die amüsanteste Szene des Tages: Beim Warmlaufen „side-steppte“ er sich einen Knoten in die Beine und fiel um wie ein gefällter Baum. Wir lachten uns ein Loch in den Bauch, während Heiko mühsam wieder hoch kam, um sogleich geschickt seine Schuhe neu zu binden und so zu tun, als wäre er über einen offenen Schnürsenkel gestolpert. Herrliche Aktion 🙂

Gleich zu Anfang des Spiels konnten wir uns mit Hilfe der eigens für diese Begegnung einstudierten Spielzüge auf 3:1 absetzen. In der vierten Spielminute erzielte Kaifi mit einem wunderschönen Kempa-Tor nach Traumpass von Henning seinen hundertsten Saisontreffer. Unter der jederzeit souveränen Leitung der Schiedsrichter Krönke und Ochmann glich Norderstedt nach sechs Minuten zum letzten Mal auf 3:3 aus, dann setzten wir uns sofort wieder innerhalb von zehn Minuten auf 9:3 ab. Marek hatte sich das Video des Hinspiels angeguckt und uns hervorragend auf Norderstedts Spielzüge eingestellt. So standen wir hinten sicher und spielten unseren Gegner vorne um den Verstand. Immer wenn die Norderstedter Abwehrspieler auf den Rückraum heraus gingen, kam der Pass an den Kreis oder nach außen. Wenn sie hingegen hinten am Kreis blieben, wurde Norderstedt von unserem Rückraum erschossen. So arbeiteten wir uns bis zur Pause einen komfortablen Vorsprung heraus.

Und auch in der zweiten Hälfte schalteten wir keinen Gang zurück. Nach 35 Minuten gingen wir zum ersten Mal mit zehn Toren in Führung (19:9). Wir spielten weiterhin unseren Stiefel herunter und hatten damit Erfolg. Am Ende stand ein auch in der Höhe vollkommen verdienter Sieg zu Buche.

Nach dem Hinspiel hatte Norderstedts Trainer Michael „Hübi“ Hübner noch gesagt, es liege im Handball sehr viel am Trainer. Damit hat er Recht und hat dies in Norderstedt über die ganze Saison auch unter Beweis gestellt. Doch wir haben jetzt auch einen!

Nach dem Spiel wurden den Norderstedter Spielern Schnittchen in die Umkleidekabine geliefert. Die Dame, die die Tabletts brachte, meinte jedoch, eigentlich hätten wir die kalten Platten als Belohnung verdient. Doch wir verzichteten großzügig, um ein weiteres Kapitel in unserem ATSV-Online-Restaurantführer schreiben zu können: Diesmal führte es uns ins „Einstein“ in Norderstedt, einem Laden, an dem es außer dem fehlenden Zimt zum braunen Tequila absolut nichts auszusetzen gab. Dort feierten wir unseren Sieg und ließen den Abend ruhig ausklingen.

Tore: Kai Stolze (7/3), Marc Monich (5), Henning Wollesen, Heiko Schwidrogitz (je 4), Markus Fraikin, Andreas Frank, Norbert Schrader (je 3), Marco Kohut (2), Matthias Philipps (1).

Markus Fraikin

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