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HSG Sasel/DUWO – 1. Herren 27:30 (11:13)

Beim Abschlusstraining am Freitag standen die Zeichen noch nicht unbedingt auf Sieg. Jörg und Norbert lagen mit Grippe im Bett, Kaifi konnte mit Schmerzen im lädierten Knie kaum stehen, und Schimmi plagte eine Zerrung, von der er glaubte, dass sie einen Einsatz verhindern würde.

Und als wir dann am Samstag in der Halle am Tegelsbarg ankamen, sahen wir, dass Sasel wirklich alles Menschenmögliche getan hatte, um die Oberliga noch einmal spannend zu machen. Rückraumbomber Fabian Weist, den es beruflich nach Köln verschlagen hat, war eigens für dieses Spiel noch einmal angereist. Rechtsaußen Michi Böhm, der für sechs Wochen beruflich in Prag verweilt, hatte die HSG sogar extra einfliegen lassen. Und zu guter Letzt hatte die Truppe von Trainer Stefan Morzik auch noch kurzfristig einen Neuzugang verpflichtet. Der Lübecker Linkshänder Lasse Behrens, zuletzt bei der Regionalligamannschaft SG Niebüll/Süderlügum aktiv, sollte Sasels rechte Seite verstärken. Ende der vergangenen Saison hatte Behrens auch einmal bei uns mittrainiert, uns aber (jedenfalls nach Aussage unseres Ex-Coaches Marek) für zu schlecht befunden.

Hinzu kam noch eine Nachricht, die für etwas Unruhe sorgte. Unsere komplette Schweriner Fraktion stand mit ausgelaufener Ölwanne irgendwo bei Zarrentin im Straßengraben. Nach einigem Organisationsaufwand und mit etwas Verspätung kam sie dann aber doch noch. Zum Glück für uns lichtete sich auch unser Lazarett noch rechtzeitig vor Spielbeginn. Norbert lag zwar immer noch mit Fieber im Bett, doch Kaifi konnte nach ca. halbstündigem Warmlaufen mitmischen. Auch Schimmi merkte man die Zerrung nicht an, und Jörg war ebenfalls von den Toten auferstanden.

So gingen wir also mit dem Bewusstsein ins Spiel, dass wir schon eine kleine Vorentscheidung schaffen konnten, und dass nicht wir, sondern Sasel unter Druck stand und unbedingt gewinnen musste. Dementsprechend ging es los. Vor nicht allzu imponierender Kulisse (zeitgleich spielte Deutschland bei der WM gegen Frankreich um den Einzug ins Finale) lagen wir nach acht Minuten bereits mit 5:1 in Front. Doch dann ging die große Fehlschussarie los. Aus dem Rückraum klappte zwar fast alles, doch die einfachen Bälle in Eins-gegen-eins-Situationen gegen den Torhüter wollten einfach nicht im Tor landen. Dazu muss man allerdings sagen, das Marko Kaninck im Tor der Saseler dabei gewohnt glanzvoll agierte. Zum Glück hatten auch wir einen großartig parierenden Torsten im Kasten, vor dem auch noch eine ebenfalls meist kompakte Deckung stand. Doch Sasel kämpfte sich – vor allem wegen unserer Fehlwürfe – über 3:5 auf 7:8 (20. Minute) heran. Vier Minuten später konnte die HSG sogar zum 10:10 ausgleichen. Zum Glück trafen in der letzten Spielminute der ersten Hälfte noch Markus und Kaifi (mit seinem ersten Tor!) zum 13:11-Pausenstand.

So versuchte uns Schimmi in der Pause vor allem klarzumachen, dass wir die »einfachen Tore« machen müssten, und riet uns erneut, beim Tempogegenstoß, vom Kreis und von den Außenpositionen am Kopf des Torhüters vorbei zu schießen. Das versuchte er selbst dann auch bei seinem zweiten Siebenmeter und warf ca. einen halben Meter übers Tor. Auf der anderen Seite verwandelte Sören David seine sechs Strafwürfe gewohnt sicher, und so konnten unsere Torhüter sich diesmal nicht als 7m-Killer auszeichnen.

Auf dem Spielfeld ging es jetzt noch ein bisschen härter zur Sache als vor dem Wechsel. Am Ende standen 12:8 Zeitstrafen für uns zu Buche. Hinzu kamen insgesamt vier rote Karten, zwei davon nach der jeweils dritten Hinausstellung. Jörg und auf der Gegenseite unser Ex-Mitstreiter Shagel Butt mussten sogar nach einer direkten Disqualifikation auf der Tribüne Platz nehmen.

Doch zum Zeitpunkt der roten Karten war das Spiel längst entschieden. Nach dem 15:14 für uns vier Minuten nach dem Wiederanpfiff konnten wir innerhalb von drei Minuten drei Treffer in Folge erzielen. Dasselbe gelang zwar auch Sasel in den folgenden drei Minuten, doch über 22:17 (46) und 25:19 (49.) erhöhten wir bis auf 28:20 (51.). Damit war das Spiel natürlich gelaufen. Dass Sasel am Ende noch ein bisschen Ergebniskorrektur betreiben konnte, lag an unserer eigenen Konzentrationsschwäche und auch an der Hektik, die durch die ganzen Hinausstellungen aufkam. Ein paar Minuten vor dem Schluss gratulierte uns Hallensprecher Rolf Kammler, Vater des Saseler Halblinken Jörn Kammler, der mit acht Treffern der gefährlichste Schütze seiner Mannschaft war, über das Mikrophon zur Hamburger Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga.

Doch wir bleiben weiterhin auf dem Teppich, die Saison ist noch lang. Am Ende allerdings feierten wir den ersten Auswärtserfolg gegen Sasel überhaupt und konnten unseren Vorsprung in der Tabelle auf fünf Zähler ausbauen. Beendet wurde der Abend mit einem deftigen griechischen Mahl bei Santorini in Ahrensburg. Ein herzlicher Dank gebührt den Supporters für der Einladung!

Spielverlauf: 0:1, 1:1, 1:5 (8. Minute), 3:5, 5:8, 7:8, 10:10 (20.), 11:11, 11:13 – 12:13, 14:15, 14:18 (37.), 17:18 (40.), 17:22 (46.), 19:25, 20:28 (51.), 21:29 (52.), 25:29 (56.), 25:30, 27:30.

Aufstellung (Tore/davon Siebenmeter): Torsten Wild, Kai Altrichter; Dirk Schimmler (8/1), Henning Wollesen (6), Markus Fraikin (5), Kai Stolze (5/1), Marc Monich (4), Jörg Schröder, Robert Heinrich (je 1).

Markus Fraikin

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