Dass gegen den TuS Esingen für die Hamburg-Liga-Handballer des Ahrensburger TSV nur dann etwas zu holen sein würde, wenn absolut alles passte, war eigentlich allen Beteiligten klar. Dennoch zeigte sich Spielertrainer Andreas Frank vor dem Spiel optimistisch. „Wir haben nichts zu verlieren und wollen die zwei Punkte“, so Frank, der auf eine spezielle Vorbereitung auf den Gegner verzichtete. „Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren und unser Spiel spielen.“ Sieben Minuten lang klappte das ganz passabel, dann schaltete Esingen einen Gang hoch, ließ die ATSV-Abwehr ein ums andere Mal alt aussehen und zog mit acht Toren in Folge auf 12:3 davon. Auch eine kurze Aufholjagd der Schlossstädter nach der Pause konnte an der 22:28 (9:16)-Niederlage nichts mehr ändern.

Der ATSV lag schnell mit 0:3 hinten und konnte erst nach fünf Minuten selbst sein erstes Tor erzielen. Bis zum 3:4 sah es dann gar nicht so schlecht aus. Doch dann zeigten sich große Abstimmungsprobleme in der Abwehr, die das junge Esinger Team gnadenlos ausnutze. Erst nach dem 3:12 und insgesamt elf Minuten ohne eigenes Tor, als schon alles auf ein Debakel hindeutete, fing sich die Frank-Sieben und fand zurück ins Spiel. Auch wenn die Fehlerquote vorne immer noch hoch war und auch die Torquote zu wünschen übrig ließ, konnte nun die Partie – allerdings auch nur gegen die Esinger zweite Garde – einigermaßen ausgeglichen gestaltet werden. Mit einer Serie von fünf Toren in Folge in den jeweils drei Minuten vor und nach der Pause verkürzten die Stormarner von 7:16 auf 12:16. Das war es dann aber auch. Esingen markierte selbst drei Treffer in Folge, zog wieder auf 19:12 davon und hatte damit das Spiel quasi entschieden. Nach 46 Minuten führten die Gäste erstmals mit zehn Toren. Erst in der Schlussphase verkürzte der ATSV noch einmal durch einen 4:0-Lauf von 18:28 auf 22:28 und konnte damit das Ergebnis noch einigermaßen erträglich gestalten.

„Darauf, dass wir die zweite Halbzeit gewonnen haben, können wir uns aber nichts einbilden“, zeigte sich Frank verärgert. „Das lag nur daran, dass Esingen nicht mehr wollte. Was mich sehr geärgert hat, war, dass wir fünf Tore in Folge erzielt haben, wieder auf vier Tore dran waren und dann, als Esingen der erste Treffer gelang, alle Köpfe nach unten gingen.“ Erst in den Schlussminuten zeigten die Ahrensburger wieder den Kampfgeist, der notwendig gewesen wäre, um über 60 Minuten mitzuhalten.

So aber steht der ATSV nach sechs Spieltagen immer noch ohne Punkt da und ziert das Ende der Tabelle. Und Aussicht auf Besserung ist nicht eben gegeben, müssen die Ahrensburger doch am kommenden Sonntag bei der HG Norderstedt, einem der Topfavoriten auf den Meistertitel antreten.

Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Andre Kähler, Florian Schmidt – Markus Fraikin (6), Danny Farell (4/2), Joschka Grunwald, Tobias Loer, Norbert Schrader, Heiko Siems (je 2), Andreas Frank (2/1), Hannes Grocholl, Waldemar Arndt (je 1), Philipp Haaks, Frederik Jastrembski.

Esingen: Alexander Witt, Isaac Luarte Correas – Jonathan Karow, Nils-Oliver Himborn (je 5), Daniel Quilitzsch, Lennart Haas (je 4), Julian Biehl (4/4), Dennis Lißner (2), Jan-Philip Merkl, Daniel Günter, Timo Kreckwitz (je 1), Arne Surrow, Daniel Abel.

Schiedsrichter: Stefan Brauer, Ingo Neitsch (SG Hamburg-Nord).

Siebenmeter: 4/3 – 7/4 (Frank scheitert an Witt – Schmidt pariert 2x, Biehl übers Tor).

Zeitstrafen: 1:3 (Jastrembski 25. – Kreckwitz 30., Haas 33., Surrow 56.).

Spielverlauf: 0:3 (4. Minute), 2:3 (5.), 2:4 (6.), 3:4 (7.), 3:12 (17.), 7:16 (26.), 9:16 (29.), 12:16 (33.), 12:19 (36.), 13:19 (36.), 13:22 (38.), 15:22 (40.), 15:25 (46.), 17:25 (51.), 17:27 (54.), 18:28 (55.), 22:28 (60.).